Abstracts und Präsentationen

Kerndatensatz Forschung

Kerndatensatz Forschung: Bericht aus der Leibniz-Geschäftsstelle
Dr. Britta Horstmann
Abstract:
Die Leibniz-Gemeinschaft hat sich intensiv an den Konsultationen zum Kerndatensatz Forschung, der im Januar 2016 durch den Wissenschaftsrat als „Empfehlungen zur Spezifikation des Kerndatensatz Forschung“ verabschiedet wurde, beteiligt. Um die Interessen der Leibniz-Einrichtungen aufzugreifen und in den Prozess einfließen zu lassen, hat die Leibniz-Geschäftsstelle mehrere interne Workshops zu einzelnen Teilbereichen veranstaltet, u.a. zu der Kategorie Publikationen. Darüber hinaus hat die Leibniz-Gemeinschaft in enger Abstimmung mit der Fraunhofer-Gesellschaft, der Max-Planck-Gesellschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft eine gemeinsame Position der außeruniversitären Forschungsorganisationen erarbeitet. Der Vortrag stellt den Prozess und wichtige Ergebnisse in der Spezifikation des Kerndatensatzes Forschung Version 1.0 vor.

ORCID DE – Förderung der open Researcher and Contributor ID in Deutschland
Heinz Pampel
Download Präsentation: Heinz Pampel – ORCID DE
Abstract:
Die Open Researcher and Contributor ID, kurz ORCID, ist eine eindeutige Kennung für Forscherinnen und Forscher, die ihnen u. a. die Pflege ihrer Publikationsliste erleichtert. Jede Person, die im wissenschaftlichen Arbeitsprozess einen Beitrag leistet, kann sich über ihre ORCID mit ihren Publikationen, Forschungsdaten und anderen Produkten des Forschungsprozesses (zum Beispiel Software) eindeutig vernetzen. Damit werden diese Objekte sichtbar und technisch verlässlich mit ihren Erschafferinnen und Erschaffern verbunden. Ziel des DFG-Projekts „ORCID DE – Förderung der Open Researcher and Contributor ID in Deutschland ” ist es, die vielerorts erwogene Implementierung der ORCID an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen durch einen übergreifenden Ansatz nachhaltig zu unterstützen.
Der Beitrag führt in ORCID ein und stellt das Projekt ORCID DE vor. Projektpartner von ORCID DE sind das Helmholtz Open Science Koordinationsbüro am Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ, die Deutsche Nationalbibliothek und die Universitätsbibliothek Bielefeld. Das Projekt wurde durch die Deutsche Initiative für Netzwerkinformation (DINI) initiiert. Weitere Informationen: http://www.orcid-de.org

Aufbau eines Forschungsinformationssystems
Eric Retzlaff
Abstract:
In der Kurzpräsentation geht es um die Aufgabe und die Rolle der Bibliothek bei der Einführung eines Forschungs-informationssystems. Der Fokus liegt auf den Möglichkeiten und Herausforderungen, die insbesondere aus Sicht der Bibliothek relevant sind.

Zukunft der Bibliotheken

Aktuelle und künftige Herausforderungen für Bibliotheken: Impulsvortrag
Prof. Rudolf Mumenthaler
Abstract:
Im Vortrag aktuelle und künftige Herausforderungen für Bibliotheken wird Rudolf Mumenthaler auf zwei grundlegende Fragen eingehen, den Zugang zu Information und die Bibliothek als Raum. Er zeigt, welche Hindernisse Bibliotheken bei der Umsetzung zentraler Nutzeranforderungen zu überwinden haben und skizziert Lösungsansätze.

Blended Library
Prof. Harald Reiterer
Abstract:
Der Vortrag stellt neue Formen des Zugangs zu den Inhalten von Bibliotheken vor. Diese wurden in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen und öffentlichen Bibliotheken im Rahmen zweier Forschungsinitiativen entwickelt. Zu Beginn jeder Forschungsinitiative wurden eine Reihe empirischer Studien durchgeführt, die wertvolle Erkenntnisse über die Nutzung von Bibliotheken lieferten. Diese Erkenntnisse wurden in die vier Qualitäten intuitiver, kollaborativer, transparenter und kontextueller Zugang überführt. Diese vier Qualitäten waren Ausgangspunkt für die Entwicklung mehrerer interaktiver Forschungssysteme. Ausgewählte Eigenschaften dieser Forschungssysteme werden erläutert und gewonnene Erkenntnisse und Erfahrungen werden präsentiert.

Journal Touch
Regina Goldschmitt
Download Präsentation: Regina Goldschmitt – JournalTouch
Abstract:
Wir stellen die digitale Zeitschriftenheftauslage „JournalTouch“ vor, ein vom Bibliotheksteam des MPI zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern entwickeltes Open Source-Servicetool. Damit zeigen wir auf einem großen Touchscreen aktuelle Zeitschriftenhefte bzw. deren Inhaltsverzeichnisse an.
„JournalTouch“ bringt die gewünschte Information ohne Medienbruch auf die Endgeräte des Nutzers oder der Nutzerin. Dank Touch-Technologie browsen und navigieren sie intuitiv mit der Fingerspitze. Im Warenkorb sammeln sie Relevantes und senden sich die Information (Metadaten, URL usw.) mittels hinterlegter E-Mail-Adresse zu. Auch die Übernahme von bibliographischen Daten in Literaturverwaltungsprogramme – wie z.B. Endnote – ist möglich. Alles geschieht interaktiv individualisiert und ist so voreingestellt, so dass die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in ihren Arbeitsprozessen unterstützt werden. Bei Konzipierung und Entwicklung von „JournalTouch“ setzen wir konsequent auf den Open Source-Gedanken. Programmiert in gängiger Software verwenden wir offene Schnittstellen (z.B. API zu JournalToCs bzw. CrossRef.org) und dokumentieren den vollständigen Code in Github auf Englisch unter einer Freien Lizenz. Eine lokale Installation ist relativ leicht „nachzubauen“ und kostet nicht viel.„JournalTouch“ haben wir zum „Library Monitor“ ausgebaut und um die Anzeige neu erworbener E-Books, aktueller Mitarbeiterveröffentlichungen sowie ausgewählter Buch-Neuerwerbungen erweitert. „JournalTouch“ bzw. der „Library Monitor“ sind Alternativen zur traditionellen Zeitschriftenheftauslage und zum Neuerwerbungsregal. Sie visualisieren digitale wie analoge Medien.

Mehr Aufenthaltsqualität: Methoden der Nutzerbeteiligung für die Lernraumgestaltung
Jens Ilg
Download Präsentation: Jens Ilg – Raumgestaltung
Download Poster: Jens Ilg – Poster Raumgestaltung

Abstract:
Wie lässt sich die Bibliothek zu einem Ort weiterentwickeln, der mehr Aufenthaltsqualität bietet und den aktuellen Bedürfnisse ihrer Nutzer entspricht? Und das im Rahmen von ggf. bescheidenen räumlichen, personellen und finanziellen Möglichkeiten? Zum Beispiel, indem die, die diese Einrichtung vor Ort nutzen, dazu befragt und planerisch beteiligt werden: Der Vortrag gibt einen Überblick über Methoden der Nutzerbeteiligung für die Lernraum- oder Arbeitsraumgestaltung. Sie basieren auf Erfahrungen aus dem Projekt der UB Rostock “Lernraum Bibliothek 2015″ (2013 bis 2015). Es wurde auf dem 6. Bibliothekskongress Leipzig (14.3.-17.3.16) als „Zukunftsgestalter in Bibliotheken 2016“ ausgezeichnet.

Forschungsdatenmanagement

Der Digitale Wissenschaftliche Arbeitsprozess
Dr. Harry Enke
Abstract:
Die ubiquitaere Nutzung von IT im wissenschaftlichen Arbeitsprozess hat tiefgreifende Veränderungen in den Anforderungen an die Struktur der wissenschaftlichen Institutionen angestoßen. Einige dieser Veränderungen werden bei der Schwerpunktverschiebung von Forschungspublikation zu Forschungsdaten deutlich.

FDM am IPB und Forschungsdatenpublikation mit RADAR
Frank Lange
Abstract:
Das IPB hat 2014 einen zentralen Datenspeicher zur
langfristigen Sicherung von Forschungsprimärdaten etabliert, um die Empfehlungen der DFG zur Sicherung guter wissen-schaftlicher Praxis umzusetzen. Im Rahmen dieses Beitrags wird die Organisation dieses Primärdatenarchivs vorgestellt und auf in Planung befindliche Neuerungen hinsichtlich einer verbesserten Beschreibung und Auffindbarkeit von Daten eingegangen.Außerdem ist das IPB Partner im DFG-geförderten Projekt RADAR (Research Data Repositorium), das ein generisches Datenzentrum zur Forschungsdatenarchivierung und -publikation zur Verfügung stellen wird. Es wird im RADAR-Testsystem gezeigt, wie ein Datenpaket aus dem Bereich der Naturstoffchemie zusammengestellt, mit Metadaten beschrieben und im Sinne von Open Data publiziert werden kann. Des Weiteren wird auf den Aspekt der Administration eines RADAR-Vertrages eingegangen.

Forschungsdaten in der Linguistik: DeReKo – das deutsche Referenzkorpus
Dr. Marc Kupietz
Abstract:
Große Sammlungen von elektronischen Texten oder Sprachaufzeichnungen, so genannte Korpora, haben sich im Laufe des letzten Jahrzehnts in weiten Teilen der Linguistik als der wichtigste Forschungsdatentyp etabliert. Ich werde in meinem Vortrag zunächst auf einige Besonderheiten von Korpora gegenüber anderen Forschungsdatentypen und auf Besonderheiten der Nutzung Korpora speziell in der Linguistik ansprechen. Im Folgenden stelle ich eine der weltweit größten Korpusressourcen, das Deutsche Referenzkorpus DeReKo, das seit über 50 Jahren am IDS aufgebaut und gepflegt wird, vor. Dabei werde ich auf methodische Aspekte der Stichproben-komposition, auf rechtliche Aspekte, Fragen der Kodierung und der Langzeitarchivierung sowie auf die DeReKo-Nutzung eingehen.

AG Data Policy Kit
Alexandra Jobmann
Download Präsentation: Alexandra Jobmann – Projekt Data Policy Kit
Abstract:
Die in den letzten Jahren immer weiter voranschreitende Implementierung von Datenmanagement-Planung und -Durchführung in wissenschaftlichen Projekten auf nationaler und internationaler Ebene wird auch institutionell wahrgenommen. Die Christian-Albrechts Universität hat sich aus diesem Grund bereits 2015 eine Richtlinie zum Umgang mit Forschungsdaten gegeben und ist damit am Wissenschaftsstandort ein Vorreiter in diesem Thema.
Ziel des Projektes „Data Policy Kit“ ist es, den Forschenden die Möglichkeit zu geben, ein Regelwerk für den Umgang mit den in ihren Forschungsvorhaben erzeugten Daten zu verfassen. Regelwerke zum Umgang mit Forschungsdaten dienen dazu, konkrete und verbindliche Regelungen für organisatorische Einheiten festzuhalten, die dann ihrem Gültigkeitsbereich entsprechend Anwendung finden. Im Gegensatz zu Leitlinien, die ein Leitbild für den Umgang mit Forschungsdaten kommunizieren, und Datenmanagementplänen, die die Planung vom Umgang mit Forschungsdaten dokumentieren, haben Regelwerke zum Umgang mit Forschungsdaten für ihren Geltungsbereich verbindlichen Charakter.
Das Data Policy Kit bietet die Möglichkeit, ein solches Regelwerk zum Umgang mit Forschungsdaten mit Hilfe von Textbausteinen zu generieren. Es ist durch seinen Baukasten-Charakter um weitere Textbausteine erweiterbar und lässt sich so an neue Anforderungen und Disziplinen adaptieren.